Elektronische MDK-Kommunikation – Was kommt auf die Kliniken zu?

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) prüft unter anderem das Behandlungs- und Abrechnungsverhalten der deutschen Krankenhäuser. Hierbei nimmt die wirtschaftliche Optimierung seitens der Krankenkassen durch Reklamationen und Kürzungen einen erheblichen Raum ein. Die Kommunikation zu den Behandlungsfällen ist dabei aufwendig und Aktenintensiv. Grund genug für den Gesetzgeber Eckpunkte der Prüfverfahren jetzt und in Zukunft in der Gesetzgebung und über Verordnungen zu regeln. Dabei spielt zukünftig vor allem der digitale Datenaustausch eine wichtige Rolle. Mit Inkrafttreten der neuen Prüfverfahrensvereinbarung (PrüfvV) zum 1. Januar 2017 wird, neben der schon früher geregelten Kommunikation zwischen Kliniken und MDK, auch diejenige zu den Krankenkassen auf eine neue – digitale – Ebene gehoben. Aus diesem Grunde und mit Blick auf die anstehenden Veränderungen wollen wir uns mit dem Thema beschäftigen. Als Referenten konnten wir dafür zwei Lösungsanbieter gewinnen, die Hintergründe vermitteln und Lösungsansätze vorstellen um auch den zukünftigen Anforderungen zu genügen.

Referenten:
Markus Stein, RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH
Nach einer allgemeinen Einführung in die Besonderheiten und Aufwände der Prüfverfahren für Kliniken – so werden ca. 12-15% aller stationären Fälle durch den MDK geprüft – sollen die folgenden Punkte näher vorgestellt werden:
• Ausweitung der §301-Kommunikation mit den Krankenkassen zur administrativen Organisation von Prüfverfahren und zur Abwicklung von Falldialogen unter der Herausforderung, das Medizincontrolling in die Arbeit der §301-Nachrichten einzubinden.
• Aufbau eines elektronischen Dokumententransfers an die MDK mit den Herausforderungen
– Extraktion der relevanten Dokumente aus unterschiedlichen Systemen (KIS, DMS, weitere Subsysteme) sowie Digitalisierung der Papierdokumentation.
– Zusammenführung der digitalen / digitalisierten Dokumente in das MDK-geforderte Format.
– Übertragung an die MDK unter Beachtung der aktuell noch praktizierten föderalen Organisation mit unterschiedlichen Spezifikationen.
Der Vortrag beinhaltet die Vorstellung eines Lösungsansatzes auf Basis der EFA und von IHE-Profilen zur Umsetzung des MdK-Dokumentenmanagements.

Marvin Ray Donkor, OPTIMAL SYSTEMS GmbH
Geht in seinem Beitrag auf die Überwachung des MdK-Prozesses im Krankenhaus ein. Als Beispiel dient die Betrachtung einer Projektlösung aus Sachsen-Anhalt. Dabei liegt der Fokus sowohl auf der Dokumentation auf Dokumentenebene als auch dem potentiellen Einfluss des MdK-Verfahrens auf die Vollständigkeit der Patientenakte.