Termin Informationen:

  • Mo
    03
    Dez
    2018

    Multimodale Bildanalyse für die intraoperative HNO-Chirurgie

    17:30 UhrFraunhofer Heinrich-Hertz-Institut; Salzufer 6; 10587 Berlin-Tiergarten; Eingang Otto-Dibelius-Str.

    Multimodale Bildanalyse für die intraoperative HNO-Chirurgie

    Die bildgebende Diagnostik hat in den vergangenen Jahren in der Medizin nochmals deutlich an Bedeutung gewonnen. Dies ist nicht zuletzt den Fortschritten der Bildverarbeitung zu verdanken. Neuere Analysemethoden die z.B. durch neuronale Netze unterstützt werden, bringen erstaunliche Resultate hervor und unterstützen sowohl den Diagnostiker bei der Befundung als auch den Therapeuten bei der Behandlung.

    Gefahren bei mikroskopischen Eingriffen können gemindert werden, wenn den behandelten Ärzten möglichst viele Informationen über den zu operierenden Bereich zur Verfügung stehen. Je kleiner diese Bereiche sind, desto wichtiger werden Assistenzsysteme, auf die sich Ärzte verlassen können. Das Fraunhofer HHI setzt sich zum Ziel, diese intraoperativen Hilfsmittel für die HNO-Chirurgie zu entwickeln. Dazu wird ein neuartiger Ablauf zur multispektralen Gewebedifferenzierung entwickelt, bspw. zur Unterscheidung von Tumor- und Nervengewebe. Zudem erlaubt das mikroskopische 3D-System bildbasierte 3D-Vermessung, um das Einsetzen von Mittelohrprothesen zur Wiederherstellung des Hörvermögens unterstützen zu können.

    Die gewonnenen Bilddaten werden mit Hilfe von eigens entwickelten Algorithmen aufbereitet und mit Augmented Reality (AR)-Informationen versehen. Auf diese Weise werden Multispektral-Bildgebung, bildbasierte 3D-Vermessung und maßstabsgetreue Augmentierung klinischer Bilddaten zu einem neuartigen multimodalen Bildgebungssystem vereint. Das komplett digitale OP-Mikroskopiesystem erlaubt zudem den Einsatz als latenzarme Telemedizinanwendung, um die Expertise räumlich entfernter Ärzte einzuholen. Ärzte können so während der OP immersiv mit den Bilddaten arbeiten und kollaborative Entscheidungen treffen. Komplikationen können so verringert und OP-Zeiten verkürzt werden.

    Herr Jean-Claude Rosenthal wird über die 3D-Analyse mit Vermessung referieren, Herr Eric Wisotzky über die Hyperspektralanalyse mit Gewebedifferenzierung.